- "Varkur, der Dunkle Magier, halb Mensch, halb Nebel, floh Richtung Süden, gehetzt wie ein Tier. Er erreichte die Spitze des Grauen Gebirges und langsam schälte sich sein Körper aus dem Nebel. Als er an sich hinuntersah, waren seine Hände nicht mehr die seinen, sondern schwarze und schuppige Krallen. Es interessierte ihn nicht. Mit geschlossenen Augen stand er da, der eisige Wind schlug ihm ins Gesicht und der Schnee hüllte ihn mehr und mehr ein. [...] Varkur spürte einen unerträglichen Schmerz. Die Magie war noch hungrig und er spürte, dass sie ihn Stück für Stück verzehrte. Wann immer dies geschah, hatte er etwas mehr von seiner Menschlichkeit eingebüßt. Aber es kümmerte ihn nicht. Er hasste es, ein Mensch zu sein."
- – Varkur 59 a.Z. nach seiner Niederlage an der Rietburg[1]
Varkur ("Flammentod" in einer nordischen Sprache) war ein enorm begabter Zauberer aus Hadria und Sohn von Varkmar, dem Gründer der Zauberer des Feuers.
Biographie[]
Varkurs Umhangverschluss und Gürtelschnalle zeigen unbekannte Symbole
Kindheit in Hadria[]
Schon als kleiner Junge zeigte sich Varkurs Zaubertalent, etwa als er für seine Mutter zum Wasserholen aus dem Brunnen geschickt wurde und stattdessen die Schale mit einer Geste und einer leisen Melodie füllte[2].
Noch ehe Varkur sein siebtes Lebensjahr erreichte, wurde er bereits an der Feste von Yra unterrichtet. Seine Mentoren waren in den ersten Ausbildungsjahren begeistert von ihm, und Varkur wurde prahlerisch und unter seinen Klassenkameraden unbeliebt[3].
Varkur und seine Schwester Nika vor ihrem Haus
Varkurs erkrankte Mutter kam in einem Schneesturm um, auf der Suche nach einem Heiler. Sie ließ ihn und seine kleine Schwester Nika mit dem strengen Vater Varkmar zurück. Als letzte Tat hatte sie ihnen zwei Amulette überreicht. Varkmar hoffte, Varkur möge die von ihm verhassten Zauberer des Eisernen Turms vernichten und den Eisernen Turm öffnen[4]. So gab Varkmar ihm zusätzlichen Unterricht und leitete ihn an, sich der Dunklen Magie zuzuwenden.
Nachdem Varkmar eines Winters an einer Lungenentzündung starb, war Varkur immer seltener an der Feste von Yra zu sehen. Er versäumte Unterricht und entzog sich seinen Mentoren, dafür kümmerte er sich gut um seine kleine Schwester Nika, die den Verlust ihres Vaters nicht gut verkraftete.[3]
Varkur traf auf den tief aus dem Süden angereisten Hademar, der von der Macht der Nekromantie fasziniert war. Die Zauberer des Turms wiesen Hademar ab, doch Varkur nahm ihn auf, trat in einen Austausch mit ihm und verschaffte ihm Zugang zur Bibliothek der Akademie. Die beiden verbrachten gemeinsam einige Zeit in Nordgard und blieben auch später noch in Kontakt[5].
Angriff auf den Eisernen Turm[]
Wie alle Zauberer sollte auch Varkur am Ende seiner Ausbildung (gegen Ende 20er/Anfang 30er Jahre a.Z.) eine lange Reise antreten. Varkur weigerte sich und meinte, er habe seine Fähigkeiten bereits genug unter Beweis gestellt. Vielleicht wollte er auch Nika nicht alleine zurücklassen. Da weigerte sich Varkurs Mentor Koraph, ihm seinen Zauberstab auszuhändigen, und befahl im, zehn Jahre Dienst als Niederer Zauberer zu tun. In seinem Zorn entfesselte Varkur die Dunkle Magie. Er zwang Kreaturen seinen Willen auf und sandte sie gegen die Feste von Yra. Unter anderem tötete er so den Zauberschüler Ruden und dessen Freunde[6].
Varkur sprengte das versiegelte Tor zum Eisernen Turm und versuchte, die Magischen Waffen zu erringen. Nika warf sich zwischen Varkur und seinen Mentor Koraph und Varkur erstach sie aus Versehen mit einem Dolch, den Varkmar ihm einst geschenkt hatte.[7] Der Tag von Varkurs Angriff auf den Eisernen Turm war vorerst sein letzter Tag in Hadria[8]. Voller Reue floh Varkur auf ein kleines Boot, trank eine ganze Flasche Tinktur gegen Seelenschmerz und verlor seine Erinnerungen[9].
Varkurs Angriff wurde fortan von den Zauberern als Warngeschichte an andere Zauberschüler weitergegeben, wenn auch leicht verzerrt. So erzählte z.B. die Zauberin Eara im Jahr 59 a.Z., Varkur habe Nika durch einen Stoß an eine Felskante statt einen Dolchstoß getötet, und dass er bereits dann durch die Flammen der Dunklen Magie verzehrt worden wäre[3], statt als scheinbar gewöhnlicher Mensch nach Andor zu fliehen.
Varkur in der Graphic Novel Varkurs Erwachen
Varkurs Erwachen[]
Von den Mächte des Meeres passieren gelassen, strandete Varkur an der Küste Sidra des Königsreichs Andor. Mit verlorenem Gedächtnis hatte er erneut die bewusste Kontrolle seiner magischen Kräfte zu erlernen ... und damit zu kämpfen, ob und wie er sie einsetzen sollte.
Varkur entfesselt seine Dunkle Magie
Die Andori Ranja führte Varkur zu den Bewahrern vom Baum der Lieder. Deren Oberster Priester, Melkart, weckte Varkurs Interesse an den dortigen Archiven, gewährte ihm allerdings keinen Zutritt. Mit einem magischen Mittel brachte er Varkurs Erinnerungen zurück.[10]
Die Stimme der Dunklen Magie versuchte, Varkur zu Missetaten zu verlocken. Varkur widersetzte sich zunächst und plante, sich im Meer zu ertränken.[11] Doch als Ranja in den Angriff einer Skral-Horde verwickelt wurde, nutzte er seine Kraft, um sie zu beschützen. Und als dabei erneut eine Unschuldige durch einen fehlgeleiteten Dolchstoß den Tod fand, floh Varkur nicht mehr, sondern ergab sich seiner finsteren Seite und gelobte, eine neue Ordnung in Andor zu errichten.[12]
Finstere Pläne in Andor[]
Während Jahren[13] schürte Varkur seinen Hass auf das ferne Hadria und schmiedete Rachepläne. Die Dunklen Flammen, die er beschworen hatte, brannten in ihm und übernahmen ihn, transformierten ihn zu einem echsenähnnlichen gehörnten Wesen. Fortan war Varkur stets umgeben von Dunklem Nebel, den er kontrollieren konnte[14], und der in anderen Wesen bei Berührung Schmerzen auslösen konnte[15] (aber nicht musste[16]).
Im Jahr 59 a.Z. verbrachte Varkur Monate damit, Schriften aus dem Baum der Lieder zu stehlen und Wissen über das Land Andor anzusammeln[17]. Dann setzte er seinen Plan in die Tat um. Er stahl Waffen der Schildzwerge, rüstete von ihm kontrollierte Keaturen damit aus und ließ diese den Baum der Lieder angreifen, in der Hoffnung, die Menschen und Schildzwerge gegeneinander aufzuwiegeln. Später versuchte er, die Mine Cavern mit Cantharis zu vergiften, die Rietburg einzunehmen und König Brandur zu töten, um den Drachen Tarok zu entfesseln. Sein Ziel war, am Ende mithilfe eines Hadrisches Stundenglases Tarok zu zähmen[18] und mit Tarok unter seiner Kontrolle Hadria leiden zu lassen[19]. Dieses Stundenglas sollte ihm vom Handelszwerg Garz aus Hadria besorgt werden. Während es Varkur zwar gelang, den Baum der Lieder zu überfallen und Rietburg einzunehmen, scheiterten seine restlichen Pläne aufgrund des Eingreifens der Helden.
Im folgenden Jahren steckte Varkur hinter einigen weiteren Komplotten gegen Brandur und Andor. So griff er etwa während der "Tage des Widerstands" erneut vergeblich Andor an. Einigen Chronisten zufolge richtete er sich während den Tagen des Widerstands gar in der Knochengrube ein und lockte Prinz Thorald mit einem Bann zu sich, damit er mit ihm als Geisel einfach alles von König Brandur verlangen könnte. Doch der verhexte Thorald wurde von den Helden von Andor besiegt und gerettet, ehe er die Knochengrube erreichen konnte[20].
Varkur bei der Eroberung der Rietburg
Varkur berichtete dem im Süden wiedergetroffenen Hademar von der Jagdliebe Prinz Thoralds, was dieser für seine eigenen Pläne auszunutzen wusste[5]. Während Varkur in der Mine an seiner Magie forschte, wurde er von den Helden aufgespürt und vertrieben. Und in der Ära des Sternenschilds versuchte Varkur, den Sternenschild zu erringen und Zwiespalt zwischen den Helden zu sähen.
Im Jahr 72 a.Z. ließ Varkur seine Kreaturen die Mine Cavern angreifen[21] und führte dadurch den Tod von Zwergenfürst Hallgard herbei.[22] Während dieses Chaos konnte Varkur unbemerkt nach Krahd reisen und sich mit Krahderkönig Gonhar treffen. Varkur überzeugte die Krahder zu einem Angriff aus Andor, während er die Helden mit einer Vision zu einer Reise nach Hadria aufrief, sodass diese das Land schutzlos zurückliessen.
Varkurs Vision, die sein einstiges Aussehen trägt
Endgültig transformiert in das Dunkle Wesen Qurun, dessen Angriff von Orweyn als der Untergang Hadrias prophezeit worden war, griff Varkur die Helden in Hadria ein letztes Mal an und wurde tödlich verwundet. Er starb lachend, den Helden von der Zerstörung Andors berichtend, welche er in die Wege geleitet hatte.
Spekulationen[]
Es ist tatsächlich nicht klar, welchem Zaubererorden Varkur angehört hätte, wenn er seine Ausbildung abgeschlossen hatte. Varkur wurde an der Feste von Yra ausgebildet, dem Hauptsitz der Zauberer des Eisernen Turms. Doch Varkurs Vater Varkmar, der Gründer der Zauberer des Feuers, die mindestens eine eigene Zaubererschule in Nordhom besessen hätten[23], unterrichtete Varkur auch außerhalb der Feste von Yra. Die Kleidung, die Varkur nach seiner Verbannung trägt, erinnert eher an die schwarzen Roben der Zauberer des Feuers als an die braunen Roben der Feste von Yra.
Andor Junior[]
Thorn und die Zauberwölfe unterbrechen Junior-Varkurs finsteres Ritual
Junior-Varkur streitet sich mit dem Skral-Anführer
In der Junior-Welt versuchte Varkur, als die Helden noch Kinder waren, mithilfe eines dunklen Rituals den Drachen Tarok zu kontrollieren und das Rietland angreifen zu lassen. Er wurde in seinen Plänen mehrmals von den Helden unterbrochen. So konnte sich Tarok aus seiner Kontrolle befreien und Varkur ins Graue Gebirge zurückjagen[24].
Einige Monate darauf[25] versuchte Varkur erneut, die Rietburg einzunehmen. Er lockte die Armee Brandurs mit einer Illusion zu den Brücken und sandte die Skral-Horde des Skral-Anführers zum Angriff auf die beinahe ungeschützte Rietburg. Dank der jungen Helden von Andor, Aćh und dem Skralkind Forn konnte dieser Angriff allerdings aufgehalten werden. Als Varkur daraufhin floh, verscherzte er es sich mit dem Skral-Anführer[26].
Später versuchte Varkur, mit einer Horde wütender Wardraks, die Junior-Helden (insbesondere Eara mit ihrem Zauberkristall) zu sich zu locken. Er lenkte die Wardraks durch ein schauriges magisches Flüstern. Er konnte Eara zwar dazu zwingen, ihm den Zauberkristall auszuhändigen. Doch hatte Eara das magische Artefakt zuvor mit so viel magischer Energie wie möglich aufgeladen, sodass es explodierte, als Varkur es zu nutzen versuchte[27].
Junior-Varkur versucht, den Zauberkristall zu nutzen
Schreibweise[]
Zwei langjährige Andor-Fans aus dem offiziellen Andor-Forum treten unter den Namen Vakur und Vakmar auf[28]. Möglicherweise deswegen werden die Andor-Figuren Varkur und Varkmar in Fankreisen oft versehentlich ohne erstes "r" geschrieben.
Varkurs Figur aus dem Grundspiel
Im Spiel[]
Varkur ist als Gegner im Grundspiel enthalten, als Qurun und Vision in Die Reise in den Norden sowie als Mini-Erweiterung zu Die Befreiung der Rietburg.
Hörspiele[]
In den Andor-Junior-Hörspielen (erstmals in Der Fluch des roten Drachen) wird Varkur von Wolf Aniol gesprochen[29].
Quellen[]
- ↑ LdK, S. 310/311
- ↑ ST DMV
- ↑ 3,0 3,1 3,2 LdK, S. 91ff.
- ↑ ST ZO
- ↑ 5,0 5,1 GdK, GdK8
- ↑ ST Tenaya
- ↑ VE, S. 80
- ↑ LdK, S. 308
- ↑ VE, S. 5
- ↑ VE, S. 76
- ↑ VE, S 100
- ↑ VE, S. 119
- ↑ LdK, S. 311
- ↑ z.B. LdK, S. 270
- ↑ LdK, S. 285
- ↑ LdK, S. 300
- ↑ LdK, S. 103
- ↑ LdK, S. 223
- ↑ LdK, S. 231 f.
- ↑ VE, Umschlag, Karte „Dunkler Magier – Der verhexte Prinz“
- ↑ ST GdM
- ↑ BL KuC, N
- ↑ ST Tenaya
- ↑ AJ FdrD, Der letzte Kampf
- ↑ AJ SadR, Ein neues Kind auf der Rietburg
- ↑ AJ SadR, Die Verteidigung der Burg
- ↑ AJ FiW, In letzter Sekunde
- ↑ https://legenden-von-andor.de/forum/viewtopic.php?p=48996#p48996
- ↑ https://www.usmaudio.de/reihe/andor-junior